Hans Joachim Sell, geboren am 25. 7. 1920 als Sohn eines damaligen Hauptmanns in Neustettin (Pommern). Aufgewachsen in Berlin, dort 1938 Reifeprüfung. Im Herbst 1938 Eintritt in das Heer als Fahnenjunker, Teilnahme am Zweiten Weltkrieg, zuletzt als Major und Kommandeur einer Panzer-Aufklärungsabteilung. Eine erste kurze Dichtung, Anfang der 1940er Jahre von Peter Suhrkamp zur Publikation bei S.Fischer angenommen, wurde vom Propagandaministerium verboten. Im Herbst 1946 Beginn des Studiums, zunächst Rechtswissenschaft, dann Philosophie, Ethnologie und Germanistik in Frankfurt/M.u.a. bei Theodor W. Adorno, Max Horkheimer und Hans-Georg Gadamer. Finanzierung des Studiums als Mitarbeiter einer Tageszeitung. Erste schriftstellerische Versuche. 1953 Promotion in Ethnologie. Nach dem Studium zwei Jahre Mitarbeit in der Evangelischen Akademie Tutzing für den Fachbereich Politik und Philosophie. Dort Gründung des Clubs „Zugang zur Politik“. Von 1960 an Auslandskorrespondent für den Rundfunk in Spanien, bis ihm 1968 durch die Franco-Regierung die Arbeitserlaubnis verweigert wurde. Spanien wurde Thema zahlreicher Veröffentlichungen, aber auch seine Reisen nach Afrika (Angola, Mozambique) und Südamerika (u.a. Peru) fanden literarischen Niederschlag. Hans Joachim Sell war Mitbegründer der deutschen Miguel-de-Unamuno-Gesellschaft und ab 1965 Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland. Er lebte in Freiburg/Breisgau, wo er am 30. 5. 2007 starb.
* 25. Juli 1920
† 30. Mai 2007
von Herbert Haffner
Essay
Hans Joachim ...